Die Gegend um Bytow / Bütow, etwa 100 km westlich von Gdansk / Danzig.

 

Hier liegen die Dörfer unserer Herkunft.

Zemmen

Tuchen

Glisno

Trzebbetkow

Zur Geschichte der Familie von Chamier

Aus dem Vortrag von Hans-Georg von Chamier-Glisczinski anlässlich des Familientreffens am 05.10.1996 in Potsdam

08.05.1345

 

 

 

 

01.01.1366

 

 

 

09.01.1515

(Dienstag nach Heilige Drei Könige)

 

 

 

 

04.07.1526

 

 

 

 

 

 

 

1559

 

 

Ritter Cazimir von Tuchom verleiht seinem treuen Knappen Wislaw das zum Lande Tuchen gehörende Gut Zemno mit 44 Hufen Land (rund 460 Hektar) mit hoher und niederer Gerichtsbarkeit und Verpflichtung zum Reiterdienst. Erste Erwähnung von Tresebetkow und Glisno in dieser Urkunde.

(Quelle: Reinhold Cramer "Geschichte der Lande Lauenburg und Bütow", Königsberg, 1858)

Erste Erwähnung der Besitzer von Glisno (Mathias und Dargoslaw de Glisno) in einer Handfeste von Ostrowitt; 

(Quelle: Paul Panske "Handfesten der Komturei Schlochau" Danzig, 1921)

Herzog Boleslaw X. von Pommern verleiht in Stettin den Getreuen Simon Genzdrecka, Baltzer Smude, Greger Mlotk, Simon Recka, Albrecht Panke und Greger Chammer das Dorf  Trzebbetkow mit 33 Hufen (250 Hektar) zwischen Zemmen und Tuchen mit allen Äckern, Wiesen, Wäldern, Mooren und Fischereien ohne Auferlegung von Lasten, Diensten oder Abgaben.

(Quelle: Reinhold Cramer "Geschichte der Lande Lauenburg und Bütow", Königsberg, 1858)

 

König Sigismund I. von Polen (Zygmunt I Stary) verleiht u.a. Simoni Rzianckt de Boryskowo, Gregorio et Martino Chamyr de Glysthno ein neues Privileg über ihre Erbgüter. Damit sind erstmals Chamiers in Glisno urkundlich nachgewiesen und sind polnische Untertanen.

Ältere Privilegien sind im 13jährigen Krieg von 1454 - 1466 verloren gegangen. Dieser Krieg war ein Krieg des Preußischen Bundes und Königreichs Polen gegen den Deutschordenstaat des Deutschen Ritterordens.

(Quelle: Theodor Wierzbowski "Matricularium Regni Poloniae Summaria", Warschau, 1910)

Ersterwähnung von Chamiers in Zemmen / Ciemno.

(Quelle: Bronisch: "Die Kunst- und Kulturdenkmäler der Provinz Pommern" Stettin, 1938)


Die Kaschubei als Grenzland

Auf dem Familientag 2015 in Stettin sprach eine Professorin für Soziologie der Universität Krakau. 

Fazit:  Das einzig Kontinuierliche in der Kaschubei war die Veränderung. Als Adel sollten wir positive Verhaltensmuster zeigen und Mythen vermeiden. Wir sollen den Wert der Offenheit Neuem gegenüber leben. Unser Stammland wechselte ständig zwischen Polen, Litauen, Preußen, Deutschland, sogar Schweden. Wir waren in ständigem Kontakt mit anderen Kulturen, auch Sinti & Roma. Wir sind daher "multi-kulti".  Die Kaschuben sind konservativ multi-kulti.

 

Zu verschiedenen Zeiten verliefen die Grenzen auch genau zwischen unseren Herkunftsdörfern hindurch. Laut der Karte des Jahres 1939 gehörte Glisno zu Polen, das nur 2 km entfernte Zemmen / Ciemno zu Deutschland, Kreis Bütow.

 

Ist es nicht eine schöne Gegend?

Jezioro Kamieniczno

(Foto: Ingo von Chamier, August 2020)

Wenn wir Glisno herausgreifen.....  Es gehörte   (ich suche hier noch nach Angaben, Karten, Quellen....   "lebende Liste")

im Jahre 1000 zum Königreich Polen  (zusammen mit Zemmen, Tresebetkow und Tuchen)  und dann

im Jahre 1100 zum Königreich Polen  (zusammen mit Zemmen, Tresebetkow und Tuchen)  und dann

im Jahre 1200 zum Königreich Polen  (Zemmen gehört nun zum Heiligen Römischen Reich Deutscher Nationen)

1294 im Pommerellischen Erbfolgestreit an Markgraf Waldemar von Brandenburg

1309 an den Deutschen Orden durch den Vertrag von Soldin

1466 Ende des 13jährigen Krieges, Frieden von Thorn; zunächst an den polnischen König Kasimir IV., dann Weitergabe als 

         treuhänderisches Lehen an das Herzogtum Pommern

1526 das Land wird erbliches Lehen der Krone Polens

 

 

1637 Tod des pomm. Herzogs Bogislaw XIV., das Lehen erledigt sich durch Ende der männlichen Erbfolge und geht zurück

         zum Königreich Polen

(1648 Westfälischer Friede als Ende des 30jährigen Krieges)

1653 Rückzug der schwedischen Truppen

1657 Wehlauer und Bromberger Verträge, Gebiert Bütow wird dem Kurfürsten zugesprochen

1772 erste Teilung Polens, zu Westpreussen  

1701 - 1772 zum Königreich Preußen, (Zemmen gehörte zum Kurfürstentum Brandenburg)

1793 zweite Teilung Polens zu Preußen als Provinz Westpreußen

1772 - 1806 zu Preußen als Provinz Westpreußen

1815 - 1866 zum Deutschen Bund nach dem Wiener Kongress, Königreich Preußen als Provinz Westpreußen

1866 - 1871 zum Norddeutschen Bund, Provinz Westpreußen  (Zemmen gehörte zur Provinz Pommern)

1871 - 1878 zum Deutschen Reich, Königreich Preußen, Provinz Preußen

1878 - 1918 zum Deutschen Reich als Provinz Westpreußen (Teilung der Provinz Preußen zum 01.04.1878)

1918 - 1939 zu Polen  (Zemmen gehörte zum Deutschen Reich)

1939 - 1945 im Zweiten Weltkrieg besetzt durch Deutschland

seit 1945 zu Polen